Typologie der Region
Die durch die Alpenfaltung und die Erosion geformten Bergmassive, Hügel und Täler des Grand Chasseral breiten eine unglaublich vielfältige Landschaft aus. Zwischen Wäldern und Wytweiden mit eingestreuten Dolinen und Trockenwiesen ist die Region ein Geologiebuch unter freiem Himmel.
Mit dem Wald, der fast die Hälfte seines Gebiets bedeckt, und seinem höchsten Punkt auf 1606 m ü. M. besteht der Grand Chasseral aus der typischen Juralandschaft. Die durch die Ansammlung der kalkigen Sedimente entstandenen geologischen Schichten stammen aus einer Zeit, als das ganze Gebiet noch auf dem Meeresgrund lag. Als Nebeneffekt der Gebirgsbildung der Alpen und des Zusammentreffens der afrikanischen und der europäischen Platte wurden sie später gefaltet. Daraus entstand eine hügelige Region, in der Anhöhen auf Täler folgen, welche alle entzücken, die Landschaften und die Natur lieben. Der Aufstieg durch die Combe Grède ist ein grosser Wanderklassiker, aber auch die Schluchten von Perrefitte, Moutier, Court oder Pichoux sind Zeuginnen, wie die langsame und hartnäckige Erosion über Millionen Jahre hinweg am Fels nagte.
Die Hauptrolle bei der Formung dieser Karstlandschaft, die für den Grand Chasseral so typisch ist, spielt allerdings das Wasser. Es infiltriert den Untergrund, kommt raus, wo es am wenigsten erwartet wird, lässt hunderte Quellen entspringen, meisselt Höhlen und Täler und formt Dolinen in die Landschaft. Die Kraft des Wasser wurde schon früh für den Antrieb der Wasserräder im Tal genutzt und wirkte sich auf die Entwicklung der Dörfer aus.
So ist es diese Landschaft, die ihre Bewohnerinnen und Bewohner dazu brachte, die Wälder an den Hängen zu bewirtschaften und im Tal, aber auch in den Wytweiden auf den Anhöhen, Viehzucht zu betreiben – eben dort, wo die Täufer die Vorteile der Region nutzten, um eine florierende Berglandwirtschaft zu entwickelten. Die Berggasthöfe sind heute zu einem Wahrzeichen geworden. Sie sind bei den Einheimischen ebenso beliebt wie bei den Besucherinnen und Besuchern, um die Landschaft oder ein Fondue – oder beides – zu geniessen.